Gemeinsam für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration: Lösungen für den Fachkräftemangel
Die Diskussion um den Fachkräftemangel ist in aller Munde. Einerseits wird eine Politik verfolgt, die darauf abzielt, die Aufnahme von Geflüchteten zu begrenzen und Abschiebungen zu erleichtern. Rechte Narrative, die suggerieren, Geflüchtete wollten nicht arbeiten und kämen nur nach Deutschland, um auf Kosten des Staates zu leben, finden immer mehr politische Akzeptanz, jüngst verdeutlicht durch die Verabschiedung der Bezahlkarte oder die Einführung der Arbeitspflicht für Geflüchtete in Thüringen. Gleichzeitig soll Deutschland ein attraktives Ziel für qualifizierte Einwanderer werden, die durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz motiviert werden sollen, nach Deutschland zu kommen.
Der Fachkräftemangel ist ein drängendes Thema für die Zukunft dieses Landes, doch die angestrebten Ansätze auf Bundes- und Länderebene sind besorgniserregend. Migrantische Organisationen und Personen, die bereits im Bereich der Arbeitsmarktintegration tätig sind, müssen in dieser Debatte aktiver einbezogen werden. Deshalb hat die Interkulturelle Promoterin in Zusammenarbeit mit Zug um Zug e.V. zum offenen Austausch eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick über die neue Gesetzeslage zu geben und sich darüber auszutauschen. Die Veranstaltung begann mit einer einführenden Präsentation von Dr. Andrea Struwe, Fachanwältin für Migrationsrecht, die ein Grundverständnis über das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz vermittelte und somit eine solide Grundlage für die folgenden Diskussionen bot.
Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, wie das neue Gesetz die Arbeitsmarktintegration von Fachkräften beeinflusst und welche Herausforderungen und Chancen sich für Migrant*innen und die Zivilgesellschaft ergeben. 15 Teilnehmer*innen von Vereinen und Organisationen aus dem Raum Köln/Bonn, die im Bereich der Arbeitsmarktintegration von Migrant*innen tätig sind, stellten viele wichtige Fragen zu den konkreten Aspekten des Gesetzes. Es war ein hilfreicher und kritischer Austausch, der klar machte, dass eine menschenwürdige und realitätsnahe Arbeitsmarktintegration mit diesem neuen Gesetz nicht erreicht wird. Vor allem wurde deutlich, dass migrantische Organisationen ihre Expertise, Netzwerke und Erfahrungen aktiver von der Politik eingebunden werden sollten, um eine gerechte und nachhaltige Arbeitskräftegewinnung umzusetzen.
Wir möchten uns bei allen Teilnehmer*innen für ihre aktive Beteiligung und ihre konstruktiven Beiträge bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch Dr. Andrea Struwe für ihre wertvolle Unterstützung und die Bereitstellung fundierter Einblicke in die komplexe Thematik.