Interkulturelle Promotor:innen

Interkulturelle Promotor:innen engagieren sich aktiv dafür, interkulturelles Verständnis zu fördern und globale soziale Gerechtigkeit voranzutreiben. Sie sind Teil eines Netzwerks, das sich mit drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen wie Migration, Integration und nachhaltiger Entwicklung befasst. Hier sind einige der Hauptaufgaben und Tätigkeitsfelder dieser Akteure:

  1. Bildungsarbeit und Sensibilisierung: Interkulturelle Promotor:innen organisieren Workshops, Seminare und Veranstaltungen, um Menschen für interkulturelle Themen und globale Zusammenhänge zu sensibilisieren. Sie vermitteln Wissen über Migration, Menschenrechte und Nachhaltigkeit, um Vorurteile abzubauen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
  2. Förderung des Dialogs und der Vernetzung: Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist es, den interkulturellen Dialog zu fördern. Sie schaffen Räume, in denen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen und voneinander lernen können. Zudem vernetzen sie Vereine, Organisationen und Initiativen, die sich für ähnliche Ziele einsetzen, und unterstützen den Austausch von Erfahrungen und Ressourcen.
  3. Projektentwicklung und -unterstützung: Sie helfen dabei, entwicklungspolitische und soziale Projekte zu initiieren oder weiterzuentwickeln. Dabei unterstützen sie migrantische Communities, um ihre Interessen sichtbarer zu machen und ihnen eine Plattform zu bieten. Dies umfasst auch die Beratung bei der Durchführung von Projekten und die Vermittlung von Fördermitteln.
  4. Beratung und Unterstützung: Interkulturelle Promotor:innen stehen Einzelpersonen und Organisationen beratend zur Seite, insbesondere in Fragen der Integration und interkulturellen Zusammenarbeit. Sie geben Impulse für eine diversitätsbewusste Gesellschaft und leisten Unterstützung bei der Umsetzung integrativer Maßnahmen.
  5. Politische Arbeit und Lobbying: Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist die politische Arbeit. Promotor:innen setzen sich dafür ein, dass die Anliegen und Herausforderungen von Migrant:innen und benachteiligten Gruppen in politische Prozesse einfließen. Sie arbeiten daran, gesellschaftliche und politische Strukturen gerechter und inklusiver zu gestalten.

Zusammenfassend sind Interkulturelle Promotor:innen Schlüsselakteure, die sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene daran arbeiten, Menschen miteinander zu verbinden, interkulturelles Lernen zu fördern und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Sie fungieren als Brückenbauer und tragen dazu bei, Barrieren abzubauen und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.

Video: Interkulturelles Promotor*innenprogramm

Vier Fliegen mit einer Klappe

Empowerment für die Frauenkooperative Nanoor 

In diesem Projekt unterstützen wir (Migrafrica im Rahamen der interkulturelle Promotorenstelle des Eine Welt Netz NRW) in Kooperation mit Jàppoo gUG und senegalesischen Organisation GIE Caplog, die Frauenkooperative Nanoor, die sich verbessern möchte.
Nanoor ist eine Organisation in Djilor Djidack, einer Region etwa 160 km entfernt von Dakar liegt. Die Organisation verarbeitet Lebensmittel wie Getreide und Obst und verkauft die verschiedenen Produkte bisher an private Haushalte in der Umgebung. Die unter Touristen*innen aber auch „stadtmüden“ und aus dem Ausland zurückgekehrten Senegales*innen immer beliebtere Gegend hat mittlerweile einige Hotels und Feriencamps. Die Frauenkooperative möchte sich vergrößern und auch diesen Großkunden ihre Produkte wie Hirsebrot, Marmelade, Honig und Fruchtsäfte anbieten. Dabei möchten wir sie in 4 Bereichen unterstützen – also 4 Fliegen mit 1 Klappe schlagen – damit sich die Kooperative nachhaltig vergrößern kann. 

In unserem Video zum Projekt „Vier Fliegen mit einer Klappe schlagen!“ von Migrafrica zeigen wir, wie die Unterstützung der Frauenkooperative Nanoor in Senegal weitreichende positive Effekte hat. Unter dem Motto „Empowering Futures: Gemeinsam für nachhaltiges Wachstum und Innovation“ fördert das Projekt die Kooperative in Schlüsselbereichen wie Lebensmittelhygiene, professionelle Verpackung, unabhängige Wasserversorgung und Finanzmanagement. Diese Maßnahmen stärken nicht nur die lokale Wirtschaft durch effizientere Produktvermarktung, sondern tragen auch zur Bildungsförderung und Jobkreation bei. Wichtig ist, dass das Projekt aktiv der Landflucht entgegenwirkt und somit auch ein wichtiges Instrument gegen irreguläre Migration darstellt. Dieses Video unterstreicht, wie solche Initiativen die Lebensumstände vor Ort verbessern und nachhaltiges Wachstum fördern.

1.Gute Lebensmittelhygiene: Qualifizierung und Qualitätssicherung 

Um die verarbeiteten Lebensmittel auch an Großkunden liefern zu können, benötigt die Kooperative die Genehmigung als Lebensmittelhändlerinnen. Durch dieses Projekt sollen sie die nötige Weiterbildung in den Bereichen Lebensmittelhygiene und sichere Lieferketten, Finanzbuchhaltung und Verwaltung bekommen, sodass sie diese Lizenz erwerben können. Die Weiterbildung soll dabei von senegalesischen Expert*innen bzw. Expert*innen aus der Diaspora sowohl theoretisch als auch praxisnah angeboten werden. 

2. Gute Verpackung: Im großen (neuen) Stil

Um die Hotels, Feriencamps und andere Großkunden anzusprechen, braucht es sowohl größere Verpackungen für die größeren Mengen als auch ein professionelles und ansprechendes Design. Im Rahmen des Projekts werden sie die Möglichkeit bekommen, ihre liebevoll verarbeiteten Produkte durch einen Produktdesigner aufzuwerten. 

3. Gutes Wasser: Unabhängig & klimaneutral

Wasser- und Stromversorgung kann in der Gegend Djilor Djidack teilweise unzuverlässig sein, da die staatliche Versorgung nicht alles abdecken kann. Die Kooperative arbeitet außerdem direkt an der Lagune, dessen salziges Wasser sie ebenfalls nicht nutzen können. Nanoor soll sowohl mit Solaranlagen versorgt werden als auch einen eigenen Brunnen mit solarbetriebener Tiefwasserpumpe bauen lassen. So können sie nicht nur genug sauberes Wasser im Anbau und sichere Kühlketten in der Weiterverarbeitung nutzen. Sie können ebenfalls für die Community in der Umgebung ein attraktiver Ort werden, da der überschüssige Strom nicht nur ins Stromnetz zurückgeleitet wird sondern auch als Handyauflade-Treffpunkt dient.
Nanoor möchte außerdem für Mülltrennung in der Region werben und Hotels dafür gewinnen, gemeinsam mit ihnen Obstreste und andere Abfallprodukte an Vieh- und Geflügelzüchter zu geben. So soll auch die Region zu einer müllfreieren Landschaft werden.

4. Gutes Management: Finanzverwaltung und Businessplanung 

Für eine Vergrößerung der Kooperative ist es wichtig, sich in den Bereichen Buchhaltung, Finanzplanung und strategische Preissetzung und Gewinnberechnung fortzubilden. Gemeinsam mit Expert*innen aus der Finanz- und Unternehmenswelt entwickeln die bisher ehrenamtlich arbeitenden Frauen von Nanoor Strategien, ihre Verarbeitungsabläufe zu strukturieren und Pläne für die nächsten Jahre aufzustellen, sodass sie die neuen Kund*innen zuverlässig beliefern können. 

Mit diesem Projekt möchten wir die Kooperative möglichst nachhaltig unterstützen, sich langfristig in der Region zu etablieren und die Verarbeitung und den Verkauf lokal angebauter Produkte fördern. 

Video: So geht Entwicklungszusammenarbeit

OPEN UP+ Fachkonferenz

Deutschland war, ist und bleibt eine von Einwanderung und Diversität geprägte Gesellschaft. Der Gestaltung dieser Vielfalt kommt in letzter Zeit – endlich – mehr Bedeutung zu. Gesellschaftliche Strukturen müssen sich auf allen Ebenen öffnen und erneuern, um gleichberechtige Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Die Konferenz “Open Up+. Vielfalt trifft Gestaltung” zeigt anhand von gelungenen Beispielen wie gelebte Vielfalt in unserer Gesellschaft funktionieren kann und wie wichtig interkulturelle Öffnung ist. Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik entwickeln zusammen neue Lösungsansätze und Gestaltungsmöglichkeiten.

In Fachvorträgen, Interviews und Podiumsdiskussionen beleuchten wir die Zusammenhänge von Vielfalt jenseits von Integration, der Rolle eines postkolonialen Europas im Kontext demokratischer Krisen und politischen Gestaltungsmöglichkeiten auf Landesebene.

Dr. Mark Terkessidis (Migrationsforscher, Autor): „Vielfalt jenseits von Integration.“

Weitere Mitwirkende:

Weitere wichtige Entscheidungsträger*innen und Überraschungsgast

Viele weitere Organisationen und Unternehmen die sich für Vielfalt engagieren

Mitveranstalter*innen: 

Aktion Neue Nachbarn, Kommunales Integrationszentrum Köln, Volkshochschule Köln, Rautenstrauch-Joest Museum 

Bisherige Kooperationspartner:

Eine Welt Netz NRW, Integrationshaus e.V., Malteser Integrationsdienst, BüZe Ehrenfeld, Refugee Law Clinic, Elternnetzwerk NRW, AWO Integrationsagentur, Referat für Internationales Stadt Köln (Eine-Welt Stadt Köln), Eine Welt Forum Aachen, Allerweltshaus e.V. 

Open Up +. Vielfalt trifft Gestaltung

Entrepreneurship+ in Ethiopia

Die Recherchen und Auswertungen der wissenschaftlichen Forschungsarbeit unserer Partnerorganisation AEMFI zum Thema Jugend und Arbeit und ihr Wissen im Bereich der Mikrofinanzierung verdeutlichen die maroden Infrastrukturen des (sozialen) Unternehmertums in Äthiopien. Daher möchten wir, insbesondere um Fluchtursachen effektiv vorzubeugen, angehende AkademikerInnen in Seminarreihen an drei Universitäten in Äthiopien darüber aufklären, wie sie die regionalen Ressourcen und eigenen Potentiale vor Ort nutzen können, um die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur signifikant zu verbessern, Zukunftsperspektiven sowie Arbeitsplätze zu schaffen und Fluchtursachen zu verringern. Des Weiteren ist es wichtig, den Menschen den Verlauf der Flucht und die Realität in Europa, die meist entgegen der Vorstellungen verläuft, vor Augen zu führen. Zudem möchten wir die Teilnehmenden zu (sozialen) UnternehmerInnen weiterqualifizieren und zertifizieren, damit sie organisiert als MultiplikatorInnen vor Ort agieren können.

Am Ende des Projekts soll eine gemeinsame Projektentwicklung mit den Teilnehmenden erfolgen und die Gründung eines (sozialen) Unternehmen angeleitet und umgesetzt werden, sodass die Studierenden als MultiplikatorInnen landesweit, vor allem in den ruralen Gebieten, tätig werden können. Die jungen Menschen sollen sich international und national sichtbar machen, vernetzen (internationale/nationale Fördermöglichkeiten ausschöpfen) und Arbeitsplätze für sich und andere schaffen können.

Das Ziel des Projektes ist es, eine Verknüpfung zwischen den Universitäten und (sozialem) Unternehmertum zu schaffen, um den Studierenden, welche vorwiegend über theoretisches Wissen verfügen, zu befähigen ein (soziales) Unternehmen praktisch umzusetzen. Den Studierenden wird das Wissen vermittelt, Visionen und Strategien zu konzipieren, um lokale Ressourcen auszuschöpfen und Produkte zu entwickeln, die sich in den europäischen Märkten etablieren können.